Kibo
Die Leistungsgesellschaft, in die wir getrieben werden, wie ein Blatt durch den Sturm, stellt an Individuen immer höhere Anforderungen und gleichzeitg immer weniger Zeit zur Verfügung. Dieses Dilemma und seine Folgen machen sich besonders im Lebensalltag von berufstätigen Eltern mit Kleinkindern bemerkbar. Das Projekt KIBO alias Kinderbetreuungsorganisation wandte sich an die Betroffenen des herrschenden Zeitgeistes. Während einer intensiven Datenerhebungsphase kamen Methoden aus dem Bereich »ethnographische Feldforschung« zum Einstaz. Dabei kamen die Projektteilnehmer nicht nur mit berufstätigen Eltern in Kontakt, sondern tauchten auch in ihr Leben ein und erlebten ihren Alltag mit. Durch diese Erfahrungen der Projektteilnehmer wurden Anforderungen gesammelt. Als ein Schritt der partizipativen Softwareentwicklung entstanden aus diesen Anforderungen mehrere Prototypen, die die Organisation von Kinderbetreuung erleichtern sollen.
Traditionell wird die Arbeit der Kinderbetreuung (besonders bei kleinen Kindern) von nicht- berufstätigen Frauen zu Hause geleistet. Die klassische „Hausfrau und Mutter“ betreut die Kinder meist fast zu 100% (oder 24/7 wie man heute sagt), bis auf kleine Auszeiten. Die Kinderbetreuung ist ihre wichtigste Aufgabe, der sich andere Verpflichtungen und Termine unterordnen. Anders in den Fällen, wo beide Elternteile oder alleinerziehende Eltern berufstätig sind. Die Kinder werden abwechselnd von unterschiedlichen Personen und an verschiedenen Orten betreut und die Verfügbarkeit jeder der zuständigen Personen ist durch andere Verpflichtungen eingeschränkt. Die Betreuung kleiner Kinder erfordert von berufstätigen Eltern großen Organisationsaufwand.
In unserem Projekt ging es darum, durch eine gute und genaue Anforderungsanalyse herauszufinden, wie informationstechnische Unterstützung zur Planung, Information und Kommunikation zwischen allen beteiligten Betreuungspersonen – auf der Basis von mobilen wie auch stationären Geräten – angemessen zu gestalten ist. Welche Informationen müssen gespeichert und übermittelt werden können? In welchen Situationen der kurz- oder langfristigen Planung sind welche Geräte und welche Anwendungen (für Termine, Telefonnummern, Adressen, Erreichbarkeit, Ermittlung der Zuständigkeit, Übersichten) nützlich und welche Anforderungen an die Bedienbarkeit (z.B. klein, handlich, unauffällig zu bedienen …) müssen sie erfüllen?
Somit steht unser Ziel fest. Es stellt sich nun die Frage: »Ist es uns gelungen?« Kommen Sie zum Projekttag und überzeugen sich selbst!