Im Workstationnetz des Fachbereichs 3 werden Disk-Quotas (kurz Quotas) verwendet, um den Plattenplatz zu limitieren, den die Benutzerinnen und Benutzer verbrauchen können. Dadurch wird vermieden, daß einzelne Benutzer den verfügbaren Platz monopolisieren und dadurch andere bei Ihrer Arbeit behindern können.
Die Quotas sind in der Regel für alle Benutzer und Benutzerinnen wirksam, die Ihre Homedirectories auf einem der zentralen Server im Fachbereichsnetze haben, also im wesentlichen alle Studierenden.
Andererseits kann man nach Erreichen seiner Quota durchaus noch Files in anderen Filesystemen speichern, z.B. temporär immer in der Directory /tmp, oder (falls vorhanden) in Directories auf den Servern von Arbeitsgruppen oder Projekten.
Neben den benutzten Plattenblöcken limitiert die Quota ferner die Anzahl der sogenannten ``I-Nodes'', die ein Benutzer verbrauchen kann; dies ist, grob gesprochen, die Anzahl der angelegten Files und Directories. Die Quota kann also auch dann ,,zuschlagen``, wenn ein Benutzer zwar wenig Plattenplatz verbraucht, aber eine sehr große Zahl einzelner Files erzeugt hat.
Das Quota-System unterscheidet zwischen dem Plattenplatz zur ständigen Verfügung (Soft-Quota) und dem Plattenplatz zur temporären Verfügung (Hard-Quota).
Nach Überschreiten der Soft-Quota kann zunächst ganz normal weitergearbeitet werden, allerdings muß der überzählige Plattenplatz innerhalb der nächsten Tage wieder freigegeben werden. Um an diese Verpflichtung zu erinnern, wird beim Einloggen bei überschrittener Soft-Quota eine Warnung ausgegeben.
Im Gegensatz zur ,,weichen`` Soft-Quota ist die (etwas höhere) Hard-Quota ein ,,hartes`` Limit, das niemals überschritten werden kann. Bei kurzfristig erhöhtem Platzbedarf (z.B. zum Übersetzen eines großen Programmpakets) kann also die Soft-Quota bis maximal zum Erreichen der Hard-Quota überschritten werden; nach Erreichen der Hard-Quota können dann keine Daten mehr geschrieben werden.
Zur Zeit beträgt die Soft-Quota 1 GB. (Stand: 25. September 2007).
Das Quota-System verhindert, daß Benutzer ihre Soft-Quota für längere Zeit überschreiten. Ist die Soft-Quota für eine bestimmten Anzahl von Tagen (zur Zeit eine Woche) überschritten, wird das ,,weiche`` Limit zu einem ,,harten`` Limit, so daß keine Daten mehr geschrieben werden können. Erst wenn soviele Daten gelöscht werden, daß die Soft-Quota unterschritten ist, wird das Limit wieder ,,weich``, und es kann wieder normal gearbeitet werden.
Mit dem UNIX-Kommando quota kann man überprüfen, ob man seine Quota überschritten hat. Um die Quota und den aktuell verbrauchten Platz anzuzeigen, muß die Option -v angegeben werden:
quota -v(Nochmal zur Erinnerung: Nicht nur die Files in und unterhalb der Homedirectory fallen unter die Quota, sondern auch Files desselben Benutzers in anderen Homedirectories in demselben Filesystem.)
Das Löschen nicht mehr benötigter Files ist natürlich der einfachste Weg, den verbrauchten Plattenplatz zu reduzieren. Beim Auflisten von Files mit dem Kommando ls ist dabei zu beachten, daß Files und Directories, deren Name mit einem Punkt beginnt (z.B. .netscape) bei der Ausgabe unterdrückt werden. Gerade hier verbergen sich aber oft unbemerkt viele Daten, z.B. der Netscape-Disk-Cache in .netscape/cache. Durch Angabe der Option -a beim Kommando ls wird das Auflisten aller Files erzwungen.
Files, die längere Zeit nicht benötigt werden, können auf externe Medien (in der Regel Diskette oder ZIP) ausgelagert werden oder mit dem Kommando gzip komprimiert werden. Das Komprimieren ist besonders wirksam, wenn vorher mehrere Files (und gegebenenfalls Directories) zu einem größeren File zusammengefaßt werden; dies geht z.B. mit dem UNIX-Kommando tar (siehe auch gtar).
Dieser Abschnitt betrifft nur die (wenigen) Rechner im FB3-Netz, die kein direktes Console-Login anbieten (bei denen man sich also direkt in das Desktop-System einloggt). Die Rechner im Praktikumsbereich des FB3 bieten inzwischen alle Console-Login an und sind nicht betroffen.
Wenn die Soft-Quota wegen längeren Überschreitens zu einem ,,harten`` Limit geworden ist, kann es passieren, daß ein Einloggen über das Window-System nicht möglich ist (Grund: beim Einloggen wird unter Umständen Plattenplatz für das File .Xauthority in der Homedirectory benötigt).
In diesem Fall muß man sich unter Umgehung des Window-Systems einloggen. Das geht je nach Plattform folgendermaßen:
Autor: Oliver Laumann <net@informatik.uni-bremen.de>
$Id: quota.html,v 1.12 2008/04/21 10:34:27 net Exp net $