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Auf dieser Seite werden während des Semesters weiterführende
Informationen sowie die jeweiligen Aufgabenzettel bereitgestellt.
Wir bemühen uns, die Seite so aktuell wie möglich zu halten.
Weitere Informationen zur Vorlesung:
Überblick
Betriebssysteme 2 umfasst folgende Themen:
Die Übungen vertiefen den Vorlesungsstoff durch praktische
Anwendung der beschriebenen Konzepte.
Veranstaltungsinhalte
Session 1: Der Weg durchs Betriebssystem
- Definition von System-Calls (Datei include/asm-i386/unistd.h):
Nummerierung der System-Calls -
#define _syscallx() -Notation für
die Konstruktion von System-Call Code (Funktionsdeklaration plus
Funktionskörper) mit x=0,1,2,4,5,6 Parametern
- Parameter(adress)übergabe in Registern - Auslösen des Traps
(=Softwareinterrupt) 0x080 - Definition des Rückgabewertes.
- Zieladresse des Traps (Datei arch/i386/kernel/entry.S):
Einsprungadresse
ENTRY(system_call) - das Retten der
Register auf dem Stack - Aufruf von sys_SystemCallName()
über die Tabelle sys_call_table
(Datei arch/i386/kernel/syscall_table.S).
- Für das Kopieren von Datenbereichen, die im Systemaufruf über
Funktionszeiger identifiziert werden:
copy_to_user() kopiert
aus dem Kernelspace in den Userspace. copy_from_user() kopiert
aus dem Userspace in den Kernelspace.
- Beispiel: Systemaufruf
gettimeofday(2) -
Kernel-Implementierung mittels sys_gettimeofday() (Datei
kernel/time.c). Hierzu weitere interessante Dateien:
- kernel/timer.c: Funktionen
void do_gettimeofday()
und __get_realtime_clock_ts() und
__get_nsec_offset() .
- include/linux/clocksource.h: Funktion
static inline
cycle_t clocksource_read() verweist über Funktionspointer auf die
HW-abhängige Methode zum Lesen der Mikrosekunden-Zeiteinheiten.
- arch/i386/kernel/tsc.c: Realisierung der Zeitabfrage
über das Time Stamp Counter Register (TSC), siehe
static struct
clocksource clocksource_tsc und static cycle_t
read_tsc() und static int __init init_tsc_clocksource() .
- include/asm-i386/msr.h: Definition des Assemblermakros
rdtsc() , welches das TSC-Register ausliest.
- Eigene System Calls mit neuem Trap registrieren - hierdurch vermeidet
man den Konflikt zwischen des Systemaufrufnummern von
Linux-Standardsystemaufrufen und den Nummern der eigenen Systemaufrufe.
Session 2: Linux-Kernel - Modifikation, Übersetzung, Installation
- Linux Kernel 2.6.20.1 herunterladen
- Kernelquellen auspacken: als normaler User im eigenen Home-Verzeichnis
- Ins Verzeichnis linux-2.6.20.1 wechseln.
- Versionsnummer modifizieren, z.B. echo -bs2 > localversion-bs2.
- Kernel konfigurieren:
make xconfig - Hinweis: Je mehr Module konfiguriert sind,
desto länger dauert der Generierungsvorgang. Es ist sinnvoll, die Konfiguration für die
Lösung der BS2-Aufgaben so klein wie möglich zu halten.
- Kernel-Sources nach Bedarf modifizieren,
siehe Beispiel des sehr einfachen neuen System Calls
bs2_0 :
Das Anwendungsprogramm mit neuem System Call ist
ex1.c. Die modifizierten Kernelquellen
sind
In diesem Beispiel wird der neue Systemaufruf über den Standard-Trap
aktiviert und in einer neuen Datei implementiert, die zum Kernel
hinzugelinkt wird.
- Wenn neue Dateien (z.B. unter kernel/)angelegt werden,
müssen die zugehörigen Objektdateien im Makefile des
Verzeichnisses eingetragen werden.
- Kernel übersetzen:
make
- als root: Modules installieren:
make modules_install
- als root: Kernel installieren:
make install
Wenn man kein zu exotisches System hat, passiert an dieser Stelle
automatisch das Richtige, nämlich das Kopieren von
arch/i386/boot/bzImage nach /boot, ggf. das Anlegen einer
initrd und das Erstellen eines neuen Eintrags in /boot/grub/menu.lst.
Auf jeden Fall sollte dies noch einmal von Hand kontrolliert werden.
- Reboot unter Auswahl des neuen Kernels - hier hilft auch
manchmal ein kleines Gebet ...
- Kernel-Patch zum Registrieren der BS2-Systemaufrufe mit eigenem Trap:
bs2d.patch. Den Patch in das
linux-2.6.20.1-Verzeichnis kopieren. Dann dort einspielen mit
patch -p1 < bs2d.patch .
- Hilfreicher Link: Cross-Referencing Linux
Session 3: Der O(1) Scheduler im Linux Kernel 2.6
Session 4: Faire Scheduler
- Scheduler Runs, bestehend aus Paaren (E,i) mit E Menge der rechenbereiten
Prozesse und i dem im aktuellen Scheduling Schritt selektierten Prozess.
- Stark und schwach faire Runs.
- Starke und schwache Fairness, sowie Universalität von Schedulern.
- CSP Spezifikation des universellen stark fairen Schedulers SCHED.
- Beweis der Universalität von SCHED.
- Beweis der starken Fairness von SCHED.
- Literaturhinweis: Als ergänzende Literatur zu den Definitionen,
Beweisen und Beispielen der Vorlesung ist die Lektüre des Abschnitts 4.9,
pp. 134 in [16] sehr empfohlen.
Session 5: Das virtuelle Dateisystem (Virtual File System VFS)
Session 6: Second and Third Extended File Systems - ext2/ext3
- Die Struktur von Ext2 Plattenpartitionen: Sonderrolle des Bootblocks -
Blockgruppen - Blockgruppenaufteilung in Superblock, Blockgruppendeskriptor,
Datenblock-Bitmap, Inode-Bitmap, Inode-Tabelle, Datenböcke - Inode
Struktur - Codierung von Directory-Inhalten in den Datenblöcken der
Directory-Files.
- Journalling im Ext3 Filesystem Die 3 journalling modes
- Writeback: Nur die Metadaten kommen ins Log. Damit
können Nutzdaten abgeschlossener write()-Operationen nach einem
Crash verloren sein, aber die Konsistenz des Dateisystems nach der
Recovery (=Einspielen offener Transaktionen aus dem Journal in die
Partition) ist gesichert.
- Ordered: Das Commit für die Metadaten im
Journal wird erst gegeben, nachdem die Nutzdaten auf die
Disk geschrieben wurden. Dadurch sind vor einem Crash
vergrösserte Dateilängen nur dann nach der Recovery
sichtbar, wenn auch der korrekte Dateninhalt am Dateiende eingetragen
ist. Write()-Operationen, die innerhalb einer Datei stattfinden, ohne
ihre Länge zu verändern, können genau wie beim
Writeback-Mode bei einem Crash verloren gehen bzw. zu einem
inkonsistenten Zustand der Nutzdaten führen, wenn vor dem Crash
nur ein Teil der Aktualisierung tatsächlich auf den Nutzdaten in der
Partition realisiert wurde.
- Journal: Metadaten und Nutzdaten werden ins Log
geschrieben, so dass sowohl das Dateisystem konsistent bleibt, als
auch alle abgeschlossenen write()-Operationen nach einem
Crash rekonstruierbar sind.
- Vergleich des Ext3-Journalling mit Logging und Transaktionsmanagement bei
Datenbanksystemen
- Als Literatur empfehlen wir [2; pp. 495] und [4]
Session 7: Interrupts und Interrupt Handling
- Nebenbemerkungen:
- direkter Zugriff auf Hardware-Devices,
ihre Register (I/O Ports) und ggf. ihren zusätzliche Speicher (I/O
Memory) mittels
outb(), inb(), outw(), inw(), outl(),
inl()
- Polling versus Interrupts
- Betrieb von Interface Devices ohne Interrupt Handling durch (1)
zyklisches Auslesen der Statusregister und ggf. nachfolgenden
Lese-/Schreibaufträgen an das Device, (2) DMA Devices ohne
Interrupterzeugung, (3) Dual-ported RAM Devices
- Synchrone Interrupts (Traps und Exceptions)
- Asynchrone Interrupts - von externen Devices erzeugt
- Vom HW-Interrupt bis zum Interrupt Handler: Interrupt am Device -
Interrupt Controller - Interrupt lines zur CPU -
do_IRQ() -Schnittstelle - Interrupt Vector - Interrupt Handler (=
Interrupt Service Routine ISR, Top-Half) - Monitoring über
/proc/interrupts
- Registrierung von Interrupt Handlern durch Device Driver
- ISR Interface
- ISR Context im neuen Linux vom Prozesscontext verschieden -
insbesondre mit eigenem Stack
- Shared IRQs von Devices, welche die selbe Interrupt Line benutzen,
Identifikation der zuständigen ISR
- Sperren/Freigeben von Interrupts
- Reentrant ISR sind unter Linux nicht erforderlich
- Kernel Entropy Pool und der Beitrag von Interrupts zur Erzeugung
"echter" Zufallszahlen
- Bottom-halves zur Entlastung des Interrupt Handlers durch Verlagerung
nicht zeitkritischer Aktivitäten in
- Softirqs,
- Taskletts,
- Work Queues
- Als Literatur empfehlen wir [0; pp. 75-118]
Session 8: Treiberentwicklung unter Linux
- Als Literatur empfehlen wir [17]
- Framework für Linux Kernel Mdules, die Treiber realisieren, siehe [17; Chapter 2].
- Klassifikation der Treiber in Character/Block/Network Device Drivers
- Major/Minor Numbers zur Identifikation von Treibern und den
zugeordneten Hardwareschnittstellen (anwendbar für Character und Block
Devices) - dynamische Vergabe der Major/Minor Numbers - Zuordnung über
/proc/devices. Siehe [17; Chapter 3]
- Die Realisierung von Treiberoperationen als Ausprägungen des virtuellen
Dateisystems - Herstellung der Verbindung zwischen API-Aufruf
(z.B. read(), write()) und Treiberfunktionen über File Structure, File
Operations, Inode Structure - Kombination der (Treiber,Device)-spezifischen
Zustandsdaten mit den Standardinformationen über Treiber, welche im Inode
abgelegt werden
(Devicenummer dev_t i_rdev; und Kernel-Datenstrukturen für
(Character-) Devices struct cdev cdev;) - Standard-Entwurfsmuster für
open(), read(), write(). Siehe [17; Chapter 3]
- Das Beispiel eines Character Device Drivers ohne echten Hardware-Zugriff
(Beispiel 'Scull' aus [17])
ist unter
scull.tgz
zu finden. Diese Beispiel erläutert das zugrunde liegende Framework für Linux
Character Device Driver auf hervorragende Weise.
Literatur
Für die Lehrveranstaltung sind die folgenden Literaturangaben
relevant, wobei speziell [0], [1],
[2], [3] und
[4] den Vorlesungstoff vertiefen.
[0] |
Robert Love:
Linux Kernel Development, Second Edition,
Novell Press, Indianapolis, USA, 2005.
Elektronisch verfügbar als Safari Book Online unter
Link zum Buch in der SUUB
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[1] |
M. Beck, H. Böme, M. Dziadzka, U. Kunitz, R. Magnus,
C. Schröter, D. Verworrner:
Linux Kernel-Programmierung -- Algorithmen und
Strukturen der Version 2.2, 5. Auflage.
Addison-Wesley, 1999 |
|
[2] |
D.P. Bovet, M. Cesati: Understanding the Linux
kernel, 1st edition.
O'Reilly & Associates, 2001.
Elektronisch verfügbar als Safari Book Online unter
Link zum Buch in der SUUB
|
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[3] |
U. Vahalia: Unix Internals - The New Frontiers,
Prentice Hall 1996. |
Dieses Buch geht zu den einzelnen Themenbereichen mehr in die
Tiefe als Tanenbaum oder Stallings: Wenn diese beiden
Bücher nicht mehr genug Details verraten, lohnt es sich,
einen Blick in den Vahalia zu werfen. |
[4] |
Wolfgang Maurer: Linux Kernelarchitektur. Konzepte, Strukturen und Algorithmen von
Kernel 2.6,
Hanser (2005). |
siehe folgende WWW Referenz |
[5] |
A. Tanenbaum: Modern Operating Systems, 2nd edition.
Prentice Hall, 2001 |
|
[6] |
A. Tanenbaum: Moderne Betriebssysteme, Hanser 1995
|
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[7] |
A. Tanenbaum, A. S. Woodhull: Operating Systems: Design
and Implementation, 2nd edition. Prentice Hall, 1997.
|
Dies ist eine erweitere Fassung des 1. Teils von [5] bzw. [6].
|
[8] |
A. Tanenbaum: Distributed Operating Systems, Prentice
Hall 1995. |
Dies ist eine erweiterte und aktualisierte Fassung des 2.
Teils von [5] bzw. [6]. |
[9] |
V. Toth: Programming Windows 98/NT Unleashed, Sams
Publishing, 1998. |
Eine umfangreicher Überblick über die
Systemprogrammierung unter Windows 98 und Windows NT inkl.
CD-ROM mit Beispielen. |
[10] |
W. Stallings: Operating Systems - Internals and Design
Principles, Prentice Hall 1998. |
Diese Buch ist eine Alternative zu den Büchern von
Tanenbaum. Es werden ebenfalls alle wichtigen Standardthemen,
auch in bezug auf verteilte Systeme, behandelt. |
[11] |
W.R. Stevens: Unix Network Programming, Prentice Hall
1990.
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Eine sehr detaillierte Einführung in die
Systemprogrammierung unter UNIX anhand ausführlicher
Beispiele. Insbesondere wird auf die Standard Internet
Protokolle eingegangen sowie auf
Interprozesskommunikationsmechanismen aber auch Remote Login
sowie RPCs werden behandelt. Inzwischen gibt es eine
überarbeitete zweibändige Ausgabe von 1998.
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[12] |
C.A.R. Hoare: Communicating Sequential Processes,
Prentice Hall 1985. |
Das Standardwerk zu CSP. |
[13] |
A.W. Roscoe: The Practice and Theory of Concurrency,
Prentice Hall 1998. |
Eine modernisierte Einführung in CSP und FDR. |
[14] |
J. Peleska: Formal Methods and the Development of
Dependable Systems, Christian-Albrechts-Universität
zu Kiel 1996.
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In dieser Habilitationsschrift befindet sich u. a. die
Spezifikation d er HP-UX Access Control Lists (S. 149ff). Eine
Postscript-Version liegt zum Download
lokal auf den Seiten der Universität Bremen. |
[15] |
S. Maxwell: Linux Core Kernel Commentary,
The Coriolis Group, 1999 |
Kernel-Kommentierungen |
[16] |
Krzysztof R. Apt and Ersnt-Rüdiger Olderog: Verification of Sequential
and Concurrent Programs.,
Springer, 1991 |
Vollständiger Beweis der Fairness und Universalität der Schedulers aus
Session 4 |
Aufgabenblätter
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