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Aktuelles
- Eine Newsgroup ist eingerichtet: fb3/lv/bs2
Auf dieser Seite werden während des Semesters weiterführende
Informationen sowie die jeweiligen Aufgabenzettel bereitgestellt.
Wir bemühen uns, die Seite so aktuell wie möglich zu halten.
Informationen:
Linux-Kernelquellen: Wir werden in diesem Semester als Grundlage für
alle Aufgaben den Linux Vanilla-Kernel 2.6.10 verwenden. Die offizielle Quelle
für Linux-Kernel Dateien ist http://www.kernel.org. Alternativ könnt Ihr die
Quellen direkt von unserem Server laden (sollte etwas schneller gehen):
linux-2.6.10.tar.bz2.
Dokumentation der Linux-Kernelquellen: Unter http://lxr.linux.no/source - Kernel-Source-Code
Browser findet man einen sehr guten HTML-Browser für die
Linux-Kernel Quellen. Nachdem die Startseite auf dem Bildschirm
erschienen ist, muss oben rechts die gewünschte Version 2.6.10
selektiert werden.
gcc Compiler: Um die Kernelquellen korrekt übersetzen zu können,
benötigt Ihr eine gcc-version 2.95.3 oder neuer - wir arbeiten hier mit gcc
(GCC) 3.3.5.
Weitere Informationen zur Vorlesung:
Überblick
Betriebssysteme 2 umfasst folgende Themen:
Die Übungen vertiefen den Vorlesungsstoff durch praktische
Anwendung der beschriebenen Konzepte.
Veranstaltungsinhalte
Session 1: Der Weg durchs Betriebssystem
- Definition von System-Calls (Datei include/asm-i386/unistd.h):
Nummerierung der System-Calls -
#define _syscallx() -Notation für
die Konstruktion von System-Call Code (Funktionsdeklaration plus
Funktionskörper) mit x=0,1,2,4,5,6 Parametern
- Parameter(adress)übergabe in Registern - Auslösen des Traps
(=Softwareinterrupt) 0x080 - Definition des Rückgabewertes.
- Zieladresse des Traps (Datei arch/i386/kernel/entry.S):
Einsprungadresse
ENTRY(system_call) - das Retten der
Register auf dem Stack - Aufruf von sys_SystemCallName()
über die Tabelle sys_call_table .
- Beispiel: Systemaufruf
gettimeofday(2) -
Kernel-Implementierung mittels sys_gettimeofday() und
do_gettimeofday()
- Eigene System Calls mit neuem Trap registrieren - hierdurch vermeidet
man den Konflikt zwischen des Systemaufrufnummern von
Linux-Standardsystemaufrufen und den Nummern der eigenen Systemaufrufe.
Session 2: Linux-Kernel - Modifikation, Übersetzung, Installation
- Kernelquellen auspacken: Soft-Link
des ausgepackten linux-2.6.10 Verzeichnisses nach /usr/src/linux legen.
- Ins Verzeichnis /usr/src/linux wechseln.
- Versionsnummer im Makefile registrieren, z.B. 2.6.10-bs2b.
- Kernel konfigurieren:
make menuconfig - Hinweis: Je mehr Module konfiguriert sind,
desto länger dauert der Generierungsvorgang. Es ist sinnvoll, die Konfiguration für die
Lösung der BS2-Aufgaben so klein wie möglich zu halten.
- Kernel-Sources nach Bedarf modifizieren,
siehe Beispiel des sehr einfachen neuen System Calls
bs2_0 :
Das Anwendungsprogramm mit neuem System Call ist
ex1.c. Die modifizierten Kernelquellen
sind
In diesem Beispiel wird der neue Systemaufruf über den Standard-Trap
aktiviert und in einer schon vorhandene Kernel-Datei implementiert.
- Wenn neue Dateien (z.B. unter kernel/)angelegt werden,
müssen die zugehörigen Objektdateien im Makefile des
Verzeichnisses eingetragen werden.
- Kernel-Patch zum Registrieren der BS2-Systemaufrufe mit eigenem Trap:
bs2d.patch. Den Patch in das
/usr/src/linux kopieren. Dann dort einspielen mit
patch -p1 < bs2d.patch .
- Kernel übersetzen:
make bzImage
- Modules übersetzen:
make modules; make modules_install
- Kernel und System-Map in das
/boot -Verzeichnis
kopieren:
-
cp arch/i386/boot/bzImage /boot/vmlinuz-2.6.10-bs2b
-
cp System.map /boot/System.map-2.6.10-bs2b
- Neuen Kernel bei Grub registrieren - Eintrag in
/boot/grub/menu.lst:
###Kommentar ....
title Vanilla 2.6.10-bs2b
kernel (hd0,5)/boot/vmlinuz-2.6.10-bs2b root=/dev/hda6 vga=791 splash=silent showopts
- Reboot unter Auswahl des neuen Kernels - hier hilft auch
manchmal ein kleines Gebet ...
Session 3: Der O(1) Scheduler im Linux Kernel 2.6
Session 4: Faire Scheduler
- Scheduler Runs, bestehend aus Paaren (E,i) mit E Menge der rechenbereiten
Prozesse und i dem im aktuellen Scheduling Schritt selektierten Prozess.
- Stark und schwach faire Runs.
- Starke und schwache Fairness, sowie Universalität von Schedulern.
- CSP Spezifikation des universellen stark fairen Schedulers SCHED.
- Beweis der Universalität von SCHED.
- Beweis der starken Fairness von SCHED.
- Literaturhinweis: Als ergänzende Literatur zu den Definitionen,
Beweisen und Beispielen der Vorlesung ist die Lektüre des Abschnitts 4.9,
pp. 134 in [16] sehr empfohlen.
Session 5: Das virtuelle Dateisystem (Virtual File System VFS)
Session 6: Second and Third Extended File Systems - ext2/ext3
- Die Struktur von Ext2 Plattenpartitionen: Sonderrolle des Bootblocks -
Blockgruppen - Blockgruppenaufteilung in Superblock, Blockgruppendeskriptor,
Datenblock-Bitmap, Inode-Bitmap, Inode-Tabelle, Datenböcke - Inode
Struktur - Codierung von Directory-Inhalten in den Datenblöcken der
Directory-Files.
- Journalling im Ext3 Filesystem Die 3 journalling modes
- Writeback: Nur die Metadaten kommen ins Log. Damit
können Nutzdaten abgeschlossener write()-Operationen nach einem
Crash verloren sein, aber die Konsistenz des Dateisystems nach der
Recovery (=Einspielen offener Transaktionen aus dem Journal in die
Partition) ist gesichert.
- Ordered: Das Commit für die Metadaten im
Journal wird erst gegeben, nachdem die Nutzdaten auf die
Disk geschrieben wurden. Dadurch sind vor einem Crash vergrösserte
Dateilängen nur dann nach der Recovery sichtbar, wenn auch der
korrekte Dateninhalt am Dateiende eingetragen
ist. Write()-Operationen, die innerhalb einer Datei stattfinden, ohne
ihre Länge zu verändern, können genau wie beim
Writeback-Mode bei einem Crash verloren gehen.
- Journal: Metadaten und Nutzdaten werden ins Log
geschrieben, so dass sowohl das Dateisystem konsistent bleibt, als
auch alle abgeschlossenen write()-Operationen nach einem
Crash rekonstruierbar sind.
- Vergleich des Ext3-Journalling mit Logging und Transaktionsmanagement bei
Datenbanksystemen
- Als Literatur empfehlen wir [2; pp. 495] und [4]
Session 7: Interrupts und Interrupt Handling
- Nebenbemerkungen:
- direkter Zugriff auf Hardware-Devices,
ihre Register (I/O Ports) und ggf. ihren zusätzliche Speicher (I/O
Memory) mittels
outb(), inb(), outw(), inw(), outl(),
inl()
- Polling versus Interrupts
- Betrieb von Interface Devices ohne Interrupt Handling durch (1)
zyklisches Auslesen der Statusregister und ggf. nachfolgenden
Lese-/Schreibaufträgen an das Device, (2) DMA Devices ohne
Interrupterzeugung, (3) Dual-ported RAM Devices
- Synchrone Interrupts (Traps und Exceptions)
- Asynchrone Interrupts - von externen Devices erzeugt
- Vom HW-Interrupt bis zum Interrupt Handler: Interrupt am Device -
Interrupt Controller - Interrupt lines zur CPU -
do_IRQ() -Schnittstelle - Interrupt Vector - Interrupt Handler (=
Interrupt Service Routine ISR, Top-Half) - Monitoring über
/proc/interrupts
- Registrierung von Interrupt Handlern durch Device Driver
- ISR Interface
- ISR Context im neuen Linux vom Prozesscontext verschieden -
insbesondre mit eigenem Stack
- Shared IRQs von Devices, welche die selbe Interrupt Line benutzen,
Identifikation der zuständigen ISR
- Sperren/Freigeben von Interrupts
- Reentrant ISR sind unter Linux nicht erforderlich
- Kernel Entropy Pool und der Beitrag von Interrupts zur Erzeugung
"echter" Zufallszahlen
- Bottom-halves zur Entlastung des Interrupt Handlers durch Verlagerung
nicht zeitkritischer Aktivitäten in
- Softirqs,
- Taskletts,
- Work Queues
Hinweis: Der Teill über bottom Halves ist kein Prüfungsstoff,
weil wir aus bekannten Gründen in der letzten Vorlesung nicht mehr bis zu
dieser Stelle vordringen konnten. Gehört aber eigentlich zum Wissen
über Unterbrechungsbehandlung dazu.
- Als Literatur empfehlen wir [0; pp. 75-118]
Session 8: Treiberentwicklung unter Linux
- Als Literatur empfehlen wir [17]
- Framework für Linux Kernel Mdules, die Treiber realisieren, siehe [17; Chapter 2].
- Klassifikation der Treiber in Character/Block/Network Device Drivers
- Major/Minor Numbers zur Identifikation von Treibern und den
zugeordneten Hardwareschnittstellen (anwendbar für Character und Block
Devices) - dynamische Vergabe der Major/Minor Numbers - Zuordnung über
/proc/devices. Siehe [17; Chapter 3]
- Die Realisierung von Treiberoperationen als Ausprägungen des virtuellen
Dateisystems - Herstellung der Verbindung zwischen API-Aufruf
(z.B. read(), write()) und Treiberfunktionen über File Structure, File
Operations, Inode Structure - Kombination der (Treiber,Device)-spezifischen
Zustandsdaten mit den Standardinformationen über Treiber, welche im Inode
abgelegt werden
(Devicenummer dev_t i_rdev; und Kernel-Datenstrukturen für
(Character-) Devices struct cdev cdev;) - Standard-Entwurfsmuster für
open(), read(), write(). Siehe [17; Chapter 3]
- Das Beispiel eines Character Device Drivers ohne echten Hardware-Zugriff
(Beispiel 'Scull' aus [17])
ist unter
scull.tgz
zu finden. Diese Beispiel erläutert das zugrunde liegende Framework für Linux
Character Device Driver auf hervorragende Weise.
Literatur
Für die Lehrveranstaltung sind die folgenden Literaturangaben
relevant, wobei speziell [0], [1],
[2], [3] und
[4] den Vorlesungsstoff vertiefen.
[0] |
Robert Love:
Linux Kernel Development, Second Edition,
Novell Press, Indianapolis, USA, 2005.
|
|
[1] |
M. Beck, H. Böme, M. Dziadzka, U. Kunitz, R. Magnus,
C. Schröter, D. Verworrner:
Linux Kernel-Programmierung -- Algorithmen und
Strukturen der Version 2.2, 5. Auflage.
Addison-Wesley, 1999 |
|
[2] |
D.P. Bovet, M. Cesati: Understanding the Linux
kernel, 1st edition.
O'Reilly & Associates, 2001 |
|
[3] |
U. Vahalia: Unix Internals - The New Frontiers,
Prentice Hall 1996. |
Dieses Buch geht zu den einzelnen Themenbereichen mehr in die
Tiefe als Tanenbaum oder Stallings: Wenn diese beiden
Bücher nicht mehr genug Details verraten, lohnt es sich,
einen Blick in den Vahalia zu werfen. |
[4] |
Wolfgang Maurer: Linux Kernelarchitektur. Konzepte, Strukturen und Algorithmen von
Kernel 2.6,
Hanser (2005). |
siehe folgende WWW Referenz |
[5] |
A. Tanenbaum: Modern Operating Systems, 2nd edition.
Prentice Hall, 2001 |
|
[6] |
A. Tanenbaum: Moderne Betriebssysteme, Hanser 1995
|
|
[7] |
A. Tanenbaum, A. S. Woodhull: Operating Systems: Design
and Implementation, 2nd edition. Prentice Hall, 1997.
|
Dies ist eine erweitere Fassung des 1. Teils von [5] bzw. [6].
|
[8] |
A. Tanenbaum: Distributed Operating Systems, Prentice
Hall 1995. |
Dies ist eine erweiterte und aktualisierte Fassung des 2.
Teils von [5] bzw. [6]. |
[9] |
V. Toth: Programming Windows 98/NT Unleashed, Sams
Publishing, 1998. |
Eine umfangreicher Überblick über die
Systemprogrammierung unter Windows 98 und Windows NT inkl.
CD-ROM mit Beispielen. |
[10] |
W. Stallings: Operating Systems - Internals and Design
Principles, Prentice Hall 1998. |
Diese Buch ist eine Alternative zu den Büchern von
Tanenbaum. Es werden ebenfalls alle wichtigen Standardthemen,
auch in bezug auf verteilte Systeme, behandelt. |
[11] |
W.R. Stevens: Unix Network Programming, Prentice Hall
1990.
|
Eine sehr detaillierte Einführung in die
Systemprogrammierung unter UNIX anhand ausführlicher
Beispiele. Insbesondere wird auf die Standard Internet
Protokolle eingegangen sowie auf
Interprozesskommunikationsmechanismen aber auch Remote Login
sowie RPCs werden behandelt. Inzwischen gibt es eine
überarbeitete zweibändige Ausgabe von 1998.
|
[12] |
C.A.R. Hoare: Communicating Sequential Processes,
Prentice Hall 1985. |
Das Standardwerk zu CSP. |
[13] |
A.W. Roscoe: The Practice and Theory of Concurrency,
Prentice Hall 1998. |
Eine modernisierte Einführung in CSP und FDR. |
[14] |
J. Peleska: Formal Methods and the Development of
Dependable Systems, Christian-Albrechts-Universität
zu Kiel 1996.
|
In dieser Habilitationsschrift befindet sich u. a. die
Spezifikation d er HP-UX Access Control Lists (S. 149ff). Eine
Postscript-Version liegt zum Download
lokal auf den Seiten der Universität Bremen. |
[15] |
S. Maxwell: Linux Core Kernel Commentary,
The Coriolis Group, 1999 |
Kernel-Kommentierungen |
[16] |
K. R. Apt and E.-R. Olderog: Verification of Sequential and Concurrent Programs.,
Springer-Verlag, Berlin Heidelberg New York (1991) |
Definition des Fairness-Begriffs und Beweis der Eigenschaften des
universell stark fairen Schedulers. |
[17] |
J. Corbert, A. Rubini and G. Kroah-Hartman: Linux Device Drivers, 3rd Edition.,
O'Reilly (2005) |
Alles was man über die Entwicklung von Linux Treibern unter Kernel 2.6
wissen muss. Das Buch ist unter
http://www.oreilly.com/catalog/linuxdrive3/book/index.csp
online verfügbar. |
Aufgabenblätter
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