Bewertung von Java-Aufgabenlösungen

Die Gesamtbewertung von Javaprogrammen teilt sich in 3 Teile:

Programmlösung,
Programmierstil, Dokumentation,
Test,

wobei eine Gewichtung von ca. 40:40:20 als Richtlinie dient, aber je nach Aufgabenstellung angepasst sein wird. Teilweise können sich die Bereiche überschneiden: z. B. kann die algorithmische Lösung deswegen unverständlich sein, weil sie nicht hinreichend dokumentiert ist.

Programmlösung

Hier wird bewertet, inwiefern die Aufgabenstellung gelöst ist. Das umfaßt

die algorithmische Lösung,
die syntaktische und
die semantische Korrektheit des Java-Programms
und natürlich die Dokumentation.

Das bedeutet, dass der Algorithmus in der Abgabe verständlich dokumentiert ist. Dazu sollten Auszüge aus dem Java-Programm eingefügt werden, um die wichtigen Stellen hervorzuheben und die Lösung besser erläutern zu können. Kommentare im Quellcode sind ebenfalls gefordert, aber nicht als Dokumentation ausreichend. Genausowenig ist es sinnvoll, den kompletten Quellcode in die Latex-Abgabe einzufügen und mit auszudrucken, da dieser ja per Email abgegeben wird. Eine gute Dokumentation ist verständlich geschrieben und nicht länger als notwenig!

Kommentierung, Stil

Zur Kommentierung und Präsentation der Aufgabenlösung schlagen wir folgende Maßgaben vor, die bei der Korrektur der Lösungen angewendet werden sollen.

wichtig: Code soll gut lesbar und verständlich sein
genau das wird bewertet
Details:
- Sprechende Namen für Variablen (, Methoden) etc. wählen
- Zeilenumbrüche, Zeilenbreite < 80 Zeichen (u. a. wg. Ausdruck auf Papier)
- Einrückungen
  - Emacs unterstützt Einrückungen sehr gut
  - Tip: während des Bearbeitens hilft auch der Font-Lock-Mode: M-x global-font-lock-mode
- Nicht:
  public abstract class Btest { static float product = 17f; public static void main (String[] args) { float f = 17.3f; aProcedure(f); } public static void aProcedure (float value) { float someFloat = 0; { someFloat = 384.34f; float product = value * someFloat; System.out.println(value + " * " + someFloat + " == " + product); } { someFloat = -2.304f; float product = value * someFloat; System.out.println(value + " * " + someFloat + " == " + product); } System.out.println("someFloat == " + someFloat); System.out.println("product == " + product); } }
- sondern:
  public abstract class Btest { static float product = 17f; public static void main (String[] args) { float f = 17.3f; aProcedure(f); } public static void aProcedure (float value) { float someFloat = 0; { someFloat = 384.34f; float product = value * someFloat; System.out.println(value + " * " + someFloat + " == " + product); } { someFloat = -2.304f; float product = value * someFloat; System.out.println(value + " * " + someFloat + " == " + product); } System.out.println("someFloat == " + someFloat); System.out.println("product == " + product); } }
- Groß- und Kleinschreibung: Konventionen
  - MeineKlasse
  - meineMethode
  - meinPaket
  - meineVariable
  - MEINE_KONSTANTE
  - m_meinAttribut
- aber: Programmierstil ist u. U. Geschmacksfrage, z. B.:
  - int zaehler; for (zaehler = 0; zaehler < IRGENDWAS; ++zaehler) { ... }
  - int i; // mein Zaehler for (i = 0; i < IRGENDWAS; ++i) { ... }
  beachte: z. B. in größeren Firmen gibt es oft hausinterne Konventionen - man muß in der Lage sein, sich anzupassen
- zur Abgabe: Code am Stück drucken, einzelne Schritte werden im Code (also per // oder /* ...*/) kommentiert, wo nötig

Ausblick: Mit Einführung von Funktionen/Prozeduren (bzw. Methoden) werden wir zu den Dokumentationsrichtlinien noch die Unterscheidung von Schnittstellen- und Implementierungskommentaren einführen.

Test

Zum Testen der Aufgabenlösung gehören:

Testentwurf: Wichtig ist hier die Auswahl der Testdaten bzw. -eingaben. Erläutert werden soll hier auch, wie die Testdaten eingegeben werden. Beides muß aufgeschrieben werden.
Testdurchführung und -dokumentation: Während die Testdurchführung gerade das Ausführen des Programms mit den oben ausgewählten Testdaten ist, müssen die Ausgaben des Programms natürlich festgehalten (ausgedruckt) werden. Dafür ist es ggf. notwendig, zusätzliche Programmausgaben (Debugausgaben) in das Programm einzufügen, damit die Funktionsweise des Programms nachvollziehbar ist.

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