Ein studentisches Projekt der Universität Bremen im Zeitraum vom Oktober 1992 bis zum September 1994 (Januar 1995)
Idee war es, eine Textverarbeitung zu schaffen, die neue Schwerpunkte bei der Erstellung eines Dokumentes setzt.
Eine besondere Bedeutung kam dabei der Betonung der logischen und hierarchischen Struktur eines Textes zu. Fast jeder Text läßt sich in eine Dokumentgruppe -- z.B. Brief, Referat, Aufsatz usw. -- einordnen. Jede Dokumentgruppe hat dabei ihre eigene Struktur, die sich in einer Menge von Textelementen wie Kapitel, Unterkapitel usw. und deren Reihenfolge äußert. In einem Brief wären das die Elemente Empfänger, Absender, Datum, Anrede, Brieftext und Grußformel.
Die Bearbeitung eines Textes, mitsamt seiner Struktur, erfolgt interaktiv. Alle änderungen werden sofort sichtbar. Dadurch, daß die Struktur eines Textes bekannt ist, ergeben sich vielfältige Bearbeitungsmöglichkeiten und Vorteile:
Jedem Text werden Präsentationsregeln zugeordnet, die das Aussehen (die Formatierung) bestimmen. Mit einer Reihe von unterschiedlichen Präsentationsregeln für ein und dasselbe Dokument können nun verschiedene Formatierungen, und somit unterschiedliche Sichten, erzeugt werden. Hiermit ließe sich beispielsweise die Erstellung von mehrsprachigen Dokumenten, die je nach Sprache anders formatiert sind, unterstützen.
Ein ForauS-Dokument besteht aus drei Komponenten: einer Document-Type-Definition (DTD), dem eigentlichen Text und den Präsentationsregeln.
Die DTD beschreibt die logische Struktur einer Dokumentgrupppe. Sie bestimmt die Elemente und deren Reihenfolge, die in einem Dokument vorkommen. Eine DTD ist Teil der Sprache SGML, die der logischen Beschreibung von Dokumenten dient. SGML steht für Standard Generalized Markup Language und ist ein ISO-Standard, der sich in der Wirtschaft für den systemunabhängigen Dokumentenaustausch immer mehr durchsetzt.
Der eigentliche Text enthält zusätzliche Informationen, sogenannte Markups, die einem Textabschnitt ein logisches Element der DTD zuweisen.
Die Präsentationsregeln enthalten alle Attribute und Regeln, die zum Setzen des Textes benötigt werden -- Seitenränder, Schriftart u.v.m. Sie bestimmen also, was hinterher auf dem Bildschirm bzw. Drucker zu sehen ist.
Die Stärke des ForauS-Systems ist die betonte Unterstüzung der logischen Struktur eines Textes bei einer interaktiven Eingabe. Es entstehen dadurch Dokumente, die sich durch einheitliche Struktur und Aussehen auszeichnen. Daß das Sinn macht, zeigt die Praxis: vor allem größere Firmen und Unternehmen, wie sie beispielsweise in der Automobil- und Luftfahrtindustrie zu finden sind, haben angefangen, auf SGML umzustellen. ForauS unterstützt diesen Standard und ist somit gut für die Zukunft gerüstet.
Projektbetreuung:
Prof. Dr. Bernd Krieg-Brückner
Michael Fröhlich
Mattias Werner
Fachbereich Informatik
Universität Bremen
Folgenden Dokumente wurden wärend des Projektes erstellt:
Dokument | Seiten | PostScript | |
---|---|---|---|
Anforderung an ein innovatives Dokumentenverarbeitungssystem | 97 | 246531 | 229428 |
Anforderungsdefinition | 13 | 34484 | 21588 |
Präsentationsregeln | 27 | 52801 | 117010 |
Handout | 2 | innen 188811 aussen 72740 |
281676 |
Drehbuch für special Performance | 4 | 82655 | 13167 |
Projektbericht | 72 | 266361 | 434786 |
Programmdokumentation | 600 | 710270 | 1651484 |
Benutzungshandbuch |