7. Arbeitsplan
In diesem Arbeitsplan sind die einzelnen Arbeitspakete beschrieben; in Klammern
sind der hauptverantwortliche sowie evtl. weitere bearbeitende Partner aufgelistet,
danach durch "/" abgesetzt der Review-Partner. Die zitierten Ergebnisdokumente
werden in der Regel auf Englisch erscheinen, um die internationale Verbreitung
zu ermöglichen. Die angegebenen Aufwände sind Schätzungen
für die Planung, die sich noch verschieben können.
Die Instantiierung der Universellen Entwicklungsumgebung (Abschnitt 7.2)
und die Integration von konkreten Entwicklungswerkzeugen soll exemplarisch
erfolgen, d.h. sie soll sich auf die Methoden (vgl. Abschnitt 7.1) und die
Werkzeuge konzentrieren, die zur Bearbeitung der Fallstudie (Abschnitt 7.4)
tatsächlich notwendig sind.
Es sei betont, daß damit bezüglich der generellen Möglichkeiten
der Umgebung und der wünschenswerten Unterstützung anderer Methoden
sowie der Integration weiterer Werkzeuge (z.B. spezieller Beweissysteme
wie KIV) nur ein kleiner Ausschnitt realisiert wird und werden kann. So
ist hier beispielsweise die Einbindung und Werkzeugunterstützung algebraischer
Methoden (z.B. für Spectrum, vgl. Abschnitt 5.1.1) sowie der dazu gehörigen
Entwicklungstransformationen nur am Rande relevant; sie wird parallel an
der Universität Bremen außerhalb des eigentlichen Projektes durchgeführt,
so daß am Ende auch hierzu (im Rahmen und für die UniForM Workbench)
Ergebnisse vorliegen sollten.
Unser Ziel ist es, in realistischem Umfang zu demonstrieren, wie
Formale Methoden kombiniert und Werkzeuge in einer Universellen Entwicklungsumgebung
integriert werden können, so daß damit konkrete Fallbeispiele
bearbeitet werden können. Es soll hier kein Produkt entwickelt, sondern
am Prototyp demonstriert werden; auch die geplanten Korrektheitsbeweise
haben exemplarischen Charakter. Am Schluß wird der Migrationspfad
zu einem Produkt gezeigt, mit einer Abschätzung des Aufwands für
die Entwicklung.
Abschnitt 7.1 beschreibt die für die Kombination von Methoden
zu erarbeitenden theoretischen Grundlagen, Abschnitt 7.2 die Entwicklung
der Universellen Entwicklungsumgebung, die dann in Abschnitt 7.3
durch die Integration von Entwicklungswerkzeugen, d.h. die Entwicklung
neuer bzw. Anpassung existenter Werkzeuge, auf die Bedürfnisse der
Entwicklung kommunizierender Programme mit Realzeitanforderungen zugeschnitten
wird; dies wird an der Fallstudie "Dezentrale Bahnsteuerung"
in Abschnitt 7.4 demonstriert. Schließlich wird in Abschnitt 7.5 der
Transfer der Ergebnisse aufgezeigt.
7.1. Kombination von Methoden (UniOL, UniHB)
7.1.1. Kombinationsmethodik
(UniHB / UniOL)
Um generell zwei verschiedene Beschreibungsformen (Logiken, Semantiken)
semantisch korrekt miteinander zu kombinieren, sehen wir folgende Ansätze:
(a) Verwendung einer expliziten Abstraktions- oder Simulationsabbildung.
Dieser Ansatz wird beim Wechsel von Datenrepräsentationen oder auch
bei Konsistenzbeweisen von operationellen Semantiken mit prädikativen
oder denotationellen Semantiken eine Rolle spielen.
(b) Konstruktion eines gemeinsamen semantischen Modells: Diesen Ansatz werden
wir beim Übergang von Duration Calculus zu MIXCSP verfolgen.
(c) Einsatz von Multi-Logik Systemen: Noch flexibler und allgemeiner als
(b) ist der bereits in Abschnitt 5.1.3 beschriebene Ansatz der Multi-Logik
Systeme, in dem auch die Kombination verschiedener Logiken bzw. Semantiken
im Rahmen einer Meta-Logik sowie der Wechsel der Logik bei der Entwicklung
dargestellt werden kann.
Die Ansätze (a) und (b) werden bei den konkreten Methodenkombinationen
zur Anwendung kommen. Der Ansatz (c) soll weiterentwickelt und auf die praktische
Anwendung angepaßt werden. Nach der Präsentation der beteiligten
Logiken in Isabelle soll versucht werden, die Strukturierungsmöglichkeiten
zu nutzen, um z.B. zur Kombination von Duration Calculus und CSP ihre Gemeinsamkeiten
zu spezifizieren und damit eine Basis für die Definition von Logik-Morphismen
zu bilden.
Ergebnisse
* Dokument "Erweiterung des Ansatzes der Multi-Logik Systeme zur Kombination
verschiedener Logiken bzw. Semantiken"
Repräsentation in einer gemeinsamen Meta-Logik
(UniHB)
Die verschiedenen konkreten Objekt-Sprachen, -Semantiken bzw -Logiken (vgl.
Abb. 7.1-1) werden in einer gemeinsamen Meta-Logik (HOL) in Isabelle repräsentiert.
Auf der Meta-Ebene kann dann im System formal über die Kombination
räsoniert werden, ebenso über die Korrektheit von Transformationsregeln
(ggf. durch "Lifting" eines "Synthesetheorems" auf der
Objektebene, vgl. auch Transformations-Entwicklungssystem in Abschnitt 7.2.5)
sowie künftig über die korrekte Entwicklung von effizienten Taktiken.
Die Repräsentation von CSP und MIX sowie Z in HOL / Isabelle wird derzeit
bearbeitet (vgl. auch Abschnitt 7.1.2).
Abbildung 7.1-1: Beziehung zwischen Meta-Ebene und Objekt-Ebene
Aufwände
Plan: UniHB: 4 PM, UniOL: 1 PM
7.1.2. Konkrete Kombination
(UniOL, UniHB)
Bei der konkreten Kombination geht es sowohl um die Kombination von verschiedenen
Beschreibungsformen (Logiken, Semantiken) miteinander, hier bezeichnet durch
das Symbol "+", als auch die Entwicklung von semantisch korrekten
Transformationen zwischen verschiedenen Ebenen, hier bezeichnet durch das
Symbol "->", die wieder eine Kombination von verschiedenen
Beschreibungsformen voraussetzt.
Transformationsregeln und Anwendungstaktiken für die Entwicklung werden
zunächst auf dem Papier entworfen. Danach können 2 Wege beschritten
werden:
(1) die Korrektheit der Transformationsregeln und -taktiken wird "per
Hand" gezeigt; danach werden sie direkt im Transformationsausführungs-system
(Abschnitt 7.2.6) implementiert (siehe Abschnitt 7.2.6).
(2) Transformationsregeln und -taktiken werden im Transformationsentwicklungssystem
(Abschnitt 7.2.5) entwickelt. Dazu werden zunächst die zugrunde liegenden
Logiken/Semantiken formal repräsentiert, ggf. werden Logikmorphismen
zur Kombination realisiert. Danach wird jede Regel im Transformationskalkül
dargestellt und als korrekt bewiesen. Ferner werden Taktiken spezifiziert
und zu korrekten, operationell ausführbaren, optimierten Transformationsprogrammen
entwickelt (vgl. Abschnitt 5.1.4). Ein Experimentieren mit den Regeln und
Taktiken ist bereits im Rahmen des Transformationsentwicklungs-systems möglich.
In einem zweiten Schritt werden die fertig entwickelten Transformationsprogramme
in das Transformationsausführungs-system (Abschnitt 7.2.6) übertragen.
Der zweite Weg hat, analog zu der Entwicklung von Programmen, den entscheidenden
Vorteil, daß die Entwicklung der Transformationsprogramme vollständig
formal im System erfolgt; damit wird der gleiche Anspruch an Korrektheit
nicht nur bzgl. der Entwicklungsmethodik sondern auch (zumindest einem Teil)
der Werkzeuge gestellt.
In diesem Projekt kann sicher die Korrektheit zunächst nicht vollständig
sondern nur exemplarisch im System gezeigt werden; der Weg und die "Machbarkeit"
sollen aber demonstriert werden. Die Repräsentation der zugrunde liegenden
Logiken/Semantiken gemäß Weg (2) ist in den in diesem Abschnitt
beschriebenen Arbeitspaketen enthalten, die exemplarische Entwicklung korrekter
Transformationsprogramme in Abschnitt 7.3.2.
Der gesamte Weg der Entwicklung sieht folgendermaßen aus (zu den Werkzeugen
vgl. auch Abbildung 7.3-1):
Transformation DC + Z -->
MIXCSP + Zeit + Z
Transformation MIXCSP + Zeit + Z --> CSP + Zeit
Übersetzung CSP + Zeit --> CSPSPS + Zeit
Übersetzung CSPSPS + Zeit --> SPS
Wir beschreiben die einzelnen Arbeitspakete in der Reihenfolge, in der sie
durchgeführt werden sollen.
Kombination DC + Z (UniOL, UniHB)
Der Duration Calculus (kurz DC) soll zur Spezifikation der globalen zeitkritischen
Systemeigenschaften eingesetzt werden. Um größere DC-Spezifikationen
klar strukturieren zu konnen, soll DC mit Z kombiniert werden. Dabei wollen
wir einen Teil der Modularisierungstechniken des Z-Schema-Kalküls ausnutzen.
Ergebnisse
* Dokument mit der Beschreibung von DC + Z,
* Repräsentation im Transformations-Entwicklungssystem.
Strukturierung von DC-Formeln mit Z (UniOL)
Die Strukturierung von DC-Formeln mit Hilfe von Z konnte problemlos durchgeführt
werden.
Aufwände
Plan: UniOL: 5 PM, UniHB: 6 PM
Kombination MIXCSP + Z (UniOL, UniHB)
Im Projekt soll CSP als Entwurfssprache für synchron kommunizierende,
verteilte Systeme benutzt werden. CSP zeichnet sich einerseits durch eine
sehr gut erforschte Semantik aus und wird andererseits durch den Modelchecker
"FDR-Tool" unterstützt. Um die Vorteile von CSP mit der wohlbekannten
Verfeinerungsmethodik für sequentielle Systemkomponenten kombinieren
zu können, soll wiederum Z eingesetzt werden, und zwar (neben dem bereits
genannten Schema-Kalkül) diejenigen Konzepte von Z, die zur Spezifikation
sequentieller, zustandsverändernder Systemkomponenten gedacht ist.
Diese sequentiellen Konzepte von Z kommen zum Teil in der im ProCoS-Projekt
entwickelten Spezifikationssprache MIX für kommunizierende Systeme
vor. In seiner derzeitigen Version "vermischt" MIX Konzepte von
Actions Systems mit einem OCCAM-artigen Kommunikationsmechanismus und zeichnet
sich durch günstige Transformationsmöglichkeiten aus.
Im Projekt soll nun MIX auf CSP umgearbeitet und mit Z kombiniert werden
Dadurch entsteht eine höhere Entwurfsspprache MIXCSP + Z als es CSP
alleine ist, die die Konzepte sequentieller und kommunizierender Systeme
und der Modularisierungstechniken von Z in sehr vorteilhafter Weise kombiniert.
Im folgenden wird CSP stets als Teilsprache von MIXCSP aufgefaßt.
Dadurch besteht ein direkter Anschluß an den FDR Modelchecker.
Ergebnisse
* Dokument mit der Beschreibung von MIXCSP + Z,
* Repräsentation im Transformations-Entwicklungssystem.
Semantische Kombination MIXCSP + Z (UniOL)
Eine MIX-Spezifikation besteht aus einem regulären Ausdruck und einem
Zustandsteil, in dem Zustandsübergänge durch Transitionsprädikate
beschrieben werden. Die Idee für die Kombination von MIX, CSP und Z
besteht darin, den regulären Ausdruck durch CSP und den Zustandsteil
durch Z zu ersetzen. Diese Erweiterung soll sowohl CSP als auch Z als Teilsprachen
enthalten. Dazu wurden die semantischen Unterschiede zwischen MIX und CSP
analysiert (z.B. Ready- und Refusal-Mengen-Semantik). Es stellte sich heraus,
daß eine unmittelbare Einbettung nicht möglich ist.
Jedoch konnte MIX so weiterentwickelt werden, daß die Einbettung von
CSP durchgeführt werden konnte. Insbesondere können die Fähigkeiten
des CSP-Modelcheckers FDR ohne Einschränkung in MIXCSP ausgenutzt werden.
Die Integration von MIXCSP und Z gelang ohne Veränderungen der Semantik
von MIXCSP. Es stellte sich insbesondere heraus, daß der Begriff der
Datenverfeinerung in Z in enger Beziehung zu einer Reihe von Transformationsregeln
steht, die bereits für MIX entwickelt wurden (siehe auch "Analyse
der MIX Transformationen").
Sehr positiv wird bewertet, daß die Semantik der Integration von MIX,
CSP und Z nicht komplexer als die ursprüngliche MIX Semantik ist, obwohl
die Integration alle Transformationsmöglichkeiten von CSP und wesentliche
von Z enthält.
Repräsentation von CSP im Transformations-Entwicklungssystem
(UniHB)
Beginn der Repräsentation (eines sog. flachen Encodings) von CSP in
Isabelle/HOL. Zielsetzung: Aufbau einer an Hoare [Hoa 85] orientierten,
sehr treuen denotationellen Semantik von CSP und Entwicklung einer vollständig
formal bewiesenen Theorie hierüber (algebraische Eigenschaften der
Operatoren, evtl. formaler Beweis der Equivalenz der Operationalen Semantik
von FDR mit der denotationellen von Hoare). Diese Realisierung und der Aufbau
der CSP-Theorie basiert auf dem Failure-Divergence-Modell (um das FDR Werkzeug
zum model-checking verwenden zu können). Die Syntax ist dabei
bereits weitestgehend an die FDR-Syntax angepaßt. Bereits vorhanden
sind die Definitionen für die Operatoren von CSP (außer dem Paralleloperator)
sowie auf der Theorieseite der formale Nachweis der Abgeschlossenheitseigenschaften
wie:
[| is_process P; is_process Q |] ==> is_process(P |~| Q);
Eine verbesserte Version und ein technischer Bericht werden zu einem späteren
Zeitpunkt vorgelegt.
Aufwände
Plan: UniOL: 8 PM, UniHB: 6 PM
Definition der Normalform CSPSPS + Zeit (UniOL,
Elpro, UniHB)
SPS steht für "speicherprogrammierbare Steuerung" und ist
eine in der Industrie weit verbreitete, weil kostengünstige Implementierungtechnik
für zeitabhängige Steuerungen. Im Projekt stellt SPS die Zielsprache
dar, in der die Steuerung der Fallstudie Bahnübergang letztlich programmiert
werden soll.
Wir streben einen Übersetzer von CSP in SPS nach dem Normalform-Ansatz
an (vgl. Abschnitt 5.1.4). Dazu wird zunächst eine Teilsprache CSPSPS
von gewissen CSP-Normalformen entworfen. In CSPSPS sind auch Konzepte zur
Beschreibung von Realzeit vorzusehen, so daß wir insgesamt von CSPSPS
+ Zeit sprechen. Ziel ist es, für den resultierenden Sprachumfang einfache
Regeln zur Übersetzung in SPS-Code (voraussichtlich Anweisungsliste)
zu finden.
Dabei erläutert UniHB die Ergebnisse einer Vorstudie. Elpro/UniHB beraten
beim Sprachentwurf hinsichtlich der Eignung für das SPS-Softwaredesign.
UniOL führt den Entwurf der Teilsprache CSPSPS, UniHB den Review des
Sprachentwurfs durch.
Ergebnisse
* Dokument mit der Beschreibung von CSPSPS + Z.
Schulung zu SPS (Elpro)
Um den Wissenstransfer an die anderen Projektpartner zu Fragen der SPS-Technologie
und zur Programmierung dieser Technik in dem für die Entwicklung der
UniForM Workbench notwendigen Umfang zu gewährleisten, wurden mehrere
Schulungen in Bremen zu dieser Thematik durchgeführt.
Definition der Normalform CSPSPS (UniOL)
Mit Unterstützung des industriellen Partners ELPRO LET GmbH wurden
die Prinzipien von SPS-Steuerungen herausgearbeitet. Im Rahmen einer Diplomarbeit
(Matthias Oltmanns) wurde damit begonnen, eine Normalform CSPSPS von CSP
zu entwickeln, die den zyklischen Ablauf von SPS-Steuerungen nachbildet.
Aufwände
Plan: UniOL: 3 PM, Elpro: 4 PM, UniHB: 1 PM
Normalform-Übersetzung CSP+ Zeit -->
CSPSPS + Zeit (UniOL / UniHB)
Es wird der bereits erwähnte Normalform-Übersetzer von CSP + Zeit
in CSPSPS + Zeit beschreiben. UniHB überprüft das Resultat.
Ergebnisse
* Dokument mit der Beschreibung des Übersetzers von CSP + Zeit nach
CSPSPS.
Normalform-Übersetzung CSP --> CSPSPS
(UniOL)
Erste Überlegungen zu einer Übersetzung beliebiger CSP-Programme
in CSPSPS wurden angestellt.
Aufwände
Plan: UniOL: 6 PM, UniHB: 1 PM
Übersetzung CSPSPS--> SPS (UniOL, Elpro
/ UniHB)
Die Übersetzung von der CSP-Ebene in den eigentlichen SPS-Code wird
hier von der Universität Oldenburg beschreiben. In Äbhängigkeit
der gewählten Abstraktionsstufe von CSPSPS kann diese Übersetzung
sehr einfach sein oder weitere Überlegungen erfordern. UniHB und Elpro
arbeiten an der Erstellung des Übersetzungsschemas mit, um die Randbedingungen
der SPS-Technologie bzw. des SPS-Sprachumfanges einzubringen. Weiterhin
führt UniHB den Review des Übersetzerentwurfs durch.
Ergebnisse
* Dokument mit der Beschreibung des Übersetzers von CSPSPS nach SPS.
Aufwände
Plan: UniOL: 3 PM, Elpro: 4 PM, UniHB: 1 PM
Kombination MIXCSP + Zeit + Z (UniOL, UniHB)
Die im Projekt bereitgestellten Methoden sollen zur Behandlung von Realzeitsystemen
anwendbar sein. Die oben erwähnten Versionen der Entwurfssprache MIXCSP
enthält jedoch keine Konstrukte zur Behandlung von Realzeit. Wir werden
deshalb eine Erweiterung von MIXCSP+Z mit Zeit definieren. Dabei werden
wir uns an den Erfordernissen der Bahn-Fallstudie orientieren, so daß
die hier integrierten Zeitkonzepte auch tatsächlich in der SPS Implementierungssprache
realisert werden können. Dieses wurde bereits in der Definition von
MIXCSP + Zeit berücksichtigt.
Ergebnisse
* Dokument mit der Beschreibung von MIXCSP + Zeit + Z,
* Repräsentation im Transformations-Entwicklungssystem.
Aufwände
Plan: UniOL: 4 PM, UniHB: 4 PM
Transformation DC + Z --> MIXCSP + Zeit +
Z (UniOL / UniHB)
DC ist eine sehr ausdrucksstarke Logik, deren Formeln sich nicht unmittelbar
durch Programme oder Maschinencode realisieren lassen. Innerhalb des Duration
Calculus ist jedoch eine Teilklasse, die sogenannten "DC Implementables",
herausgearbeitet worden, von denen aus sich wesentlich leichter Implementierungen
entwickeln lassen. Wir wollen daher die zunächst im vollen DC spezifizierten
Systemanforderungen in DCImplementables transformieren und von dort aus
zu konkreten Implementierungen voranschreiten.
Von DCImplementables transformieren wir in die Entwurfsprache MIXCSP + Zeit
+Z. Dabei ist einerseits die beim Entwurf gewünschte Architektur zu
berücksichtigen und andererseits der Wechsel von einer zustandsbasierten
Beschreibung (DC) in eine kommunikationsbasierte Beschreibung (MIXCSP) unter
Einhaltung aller Zeitbedingungen.
Ergebnisse
* Dokument "Transformationsregeln DC + Z -> MIXCSP + Zeit + Z"
Aufwände
Plan: UniOL: 8 PM, UniHB: 4 PM
Transformation MIXCSP + Zeit + Z --> CSP+
Zeit (UniOL / UniHB)
Diese Transformationen innerhalb der Entwurfssprache MIXCSP + Zeit + Z verfeinern
den Entwurf, indem die in Z spezifizierten sequentiellen Komponenten direkt
in CSP realisiert werden.
Ergebnisse
* Dokument "Transformationsregeln MIXCSP + Zeit + Z -> CSP + Zeit"
Aufwände
Plan: UniOL: 6 PM, UniHB: 4 PM
Konsistenz von FDR und Animation mit CSP + Zeit
(UniOL / UniHB
Der Model-Checker FDR und Animationswerkzeuge beruhen auf einer operationellen
Semantik von CSP. Hier soll die Konsistenz dieser Semantik mit der prädikativen
Semantik von CSP+Zeit nachgewiesen werden.
Ergebnisse
* Dokument "Konsistenz von FDR und Animationswerkzeug",
Separation in Anteile mit und ohne Zeit (UniHB)
In der Arbeit [DR 93] wird eine Hierarchie aufeinander aufbauender semantischer
Modelle für CSP mit und ohne Zeit nach Reed und Roscoe vorgestellt.
Diese Modelle sind miteinander in einer Weise kompatibel, die es erlaubt,
jeweils ein einfacheres semantisches Modell auszuwählen, das für
einen Beweis oder zum Testen einer Eigenschaft ausreichend ist, und dadurch
Rückschlüsse in komplexeren Modellen ermöglicht. Die Technik
des "Timewise Refinement" setzt Safety-Spezifikationen im Untimed
Trace Model mit Trace Spezifikationen in dem Timed Failures Model miteinander
in Beziehung.
Es erfolgte eine Einarbeitung und ein Studium der Techniken von Davies im
Hinblick auf eine Ausnutzung der Modellhierarchie für die Testautomatisierung.
Die Technik des "Timewise Refinement" wird dabei verwendet. Dazu
wurde eine Teilsprache aus CSP mit Zeit gewählt, auf der im Timed Failures
Model eine Transformation von CSP-Ausdrücken in der Art erfolgen kann,
daß eine Separation in einen Anteil mit und einen ohne Zeit erfolgen
kann. Damit kann ein systematisches Testen mit FDR und die Testautomatisierung
für Fälle ohne Zeit genutzt werden. Das weitere Vorgehen wird
zunächst die Vervollständigung der Korrektheitsbeweise für
diese Transformation sein.
Aufwände
Plan: UniOL: 6 PM, UniHB: 1 PM
7.1.3. Integration in das V-Modell des Bundesinnenministeriums
(UniHB, Elpro)
Das Vorgehensmodell zur Planung und Durchführung von IT-Vorhaben in
der Bundesverwaltung (s. Abschnitt 5.1.6) stellt eine Obermenge zahlreicher
anderer Vorgehensmodelle dar und ist gleichzeitig das in Deutschland am
meisten beachtete Vorgabenwerk für IT-Vorhaben. Ein wesentliches Merkmal
der UniForM Workbench besteht in der Möglichkeit, den Produktfluß
eines IT-Vorhabens mit Hilfe der Entwicklungs-Steuerungsebene zu regeln.
Durch unterschiedliche Instantiierungen der Entwicklungs-Steuerungsebene
können die im Lebenszyklus entstehenden Produkte, ihre Bezeichnungen
und der Produktfluß, sowie die Rechte bzw. Verantwortungen der kooperierenden
Gruppen variiert werden. Insbesondere läßt dies auch die Steuerung
des Vorhabens nach den Regelungen des V-Modells zu.
UniHB führt eine solche Instantiierung der Entwicklungs-Steuerungsebene
für das V-Modell durch. Da das V-Modell in Abhängigkeit von Größe,
Komplexität und Kritikalität des Projektes in verschiedenem Umfang
angewandt wird ("Tailoring"), werden Skripte zum Tailoring in
der Workbench entwickelt. Es soll untersucht werden, inwieweit der Transformationsansatz
hierfür eingesetzt werden kann (Einschränkung des Satzes von anwendbaren
Transformationen im nächsten Entwicklungsschritt, schematische Entwicklungsskripte;
siehe auch Abschnitt 7.2.4).
Das Arbeiten mit der UniForM Workbench nach Vorgaben des V-Modells wird
in einem Handbuch beschrieben. Anhand der exemplarisch in der UniForM Workbench
integrierten Werkzeuge wird in einem Anhang des Handbuchs die V-Modell-konforme
Entwicklung sicherheitsrelevanter SPS-Anwendungen mit den erprobten Werkzeugen
in der UniForM Workbench beschrieben. Elpro begleitet die Erstellung in
Form von Review-Durchführungen.
Ergebnisse
* Ergänzungsband zum V-Modell: "Durchführung von IT-Vorhaben
mit der UniForM Workbench" mit Anhang "Werkzeuggestützte
Entwicklung sicherheitsrelevanter SPS-Anwendungen in der UniForM Workbench"
* Instantiierung der Entwicklungs-Steuerungsebene der UniForM Workbench
für die Abwicklung von IT-Vorhaben, in denen Submodelle, Aktivitäten,
Produkte, Bezeichnungen und Produktfluß gemäß den Vorgaben
des V-Modells geführt werden
* Skripte zum Tailoring der V-Modell-konformen Datenflußsteuerung
und Produktprüfung in der UniForM Workbench.
Anwendung des V-Modells bei der Entwicklung sicherheits-relevanter
Systeme (UniHB)
Im ersten Teil dieses Arbeitspaketes wurde die Anwendung des V-Modells bei
der Entwicklung sicherheits-relevanter Systeme untersucht. Die Ergebnisse
dieser Untersuchung sind in [Pel 96a] dokumentiert. Dieser Technische Bericht
stellt den ersten Teil des im Arbeitsplan aufgeführten Produktes 1.
(Ergänzungsband zum V-Modell...) dar. Die nächsten Arbeitsschritte
befassen sich nach Projektplan mit folgenden Aufgaben:
(1) Instantiierung des im obigen Reports erarbeiteten V-Modell Taylorings
für die UniForM Workbench.
(2) Skripte zum Tayloring der V-Modell-konformen Datenflußsteuerung
und Produktprüfung in der UniForM Workbench.
(3) Spezialisierung der im obigen Report ausgearbeiteten Ergebnisse für
SPS-Anwendungen . Mit diesem Schritt ist das im Arbeitsplan aufgeführte
Produkt 1. Ergänzungsband zum V-Modell abgeschlossen.
Aufwände
Plan: UniHB: 9 PM, Elpro: 4 PM